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04. Februar 2025

Die letzten Feldhamster? Ausgestorben bis 2030?! Mit David Cebulla.

Ein bunter Feldhamster vor seinem Bau
Ein Gespräch mit Naturfilmer David Cebulla über die dramatische Situation des Feldhamsters und die Herausforderungen der Naturdokumentation

Die versteckten Bewohner unserer Felder

Der Feldhamster ist eine der geheimnisvollsten Arten unserer Agrarlandschaft. Obwohl er in unseren Feldern lebt, bleibt er für viele Menschen unsichtbar. Naturfilmer David Cebulla, studierter Bio- und Ökologe, hat sich intensiv mit dieser bedrohten Art beschäftigt und in einem vierjährigen Projekt eine beeindruckende Dokumentation erstellt.

Der dramatische Rückgang des Feldhamsters

Die Lage ist alarmierend: Experten gehen davon aus, dass der Feldhamster in Deutschland bis 2030 aussterben könnte – trotz bestehender Schutzmaßnahmen. Weltweit könnte es je nach Prognose bis spätestens 2050 zum endgültigen Verschwinden dieser Art kommen, wenn sich die Bedingungen nicht drastisch verbessern. Der Feldhamster steht dabei symbolisch für viele weitere Arten, die (noch) in unserer Natur zu finden sind.

Warum verschwindet der Feldhamster?

Die Intensivierung der Landwirtschaft ist einer der Hauptgründe für den Rückgang. Große Monokulturen, schnelle Erntezyklen und fehlende natürliche Rückzugsräume lassen den Feldhamstern kaum Überlebenschancen. Wer im Frühjahr aus dem Winterschlaf erwacht und nur kahle Maisfelder vorfindet, hat kaum eine Chance, ausreichend Nahrung und Deckung zu finden. Die fortschreitende Versiegelung des Bodens durch neu ausgewiesene Gewerbe-, Industrie- und Wohnflächen tut ihr übriges: ohne Lebensraum kein Überleben!

Lösungen für den Artenschutz

Maßnahmen wie Ernteverzichtstreifen und Stoppelersnte könnten den Feldhamster-Populationen helfen. Doch oft fehlt es an politischem Willen und finanziellen Anreizen für Landwirte, solche Schutzmaßnahmen umzusetzen. Die aktuelle Agrarpolitik fördert vor allem maximale Erträge, während der Artenschutz oft zweitrangig bleibt.

Naturfilm als Werkzeug für den Schutz des Feldhamsters

Für seine Dokumentation investierte Cebulla 177 Drehtage und entwickelte innovative Methoden, um die scheuen Tiere zu filmen. Mit Wildkameras und ferngesteuerten Systemen gelangen ihm atemberaubende Aufnahmen, ohne die Tiere zu stören. Ein besonderes Highlight war eine 30-tägige Expedition nach Kasachstan, wo er erstmals Feldhamster in ihrer ursprünglichen Steppe filmte.

David Cebulla bei den Filmarbeiten für "Die letzten Feldhamster"

David Cebulla bei den Filmarbeiten zu "Die letzten Feldhamster"

Warum der Film kostenlos auf YouTube ist

Statt auf Kino oder Streaming-Plattformen setzt Cebulla auf freie Verfügbarkeit bei YouTube. Diese Entscheidung basiert auf der Dringlichkeit der Situation: Wenn der Film erst in 5 Jahren veröffentlicht würde, könnte es für viele Feldhamster-Populationen bereits zu spät sein.

Zwischen Hoffnung und Resignation

Die Arbeit als Naturfilmer ist emotional herausfordernd. Einerseits gibt es die Freude über gelungene Aufnahmen, andererseits die ständige Konfrontation mit dem massiven Aussterben der Art. Doch Cebulla gibt nicht auf – jeder Beitrag zum Artenschutz zählt.

Sein Film "Die letzten Feldhamster" ist weit mehr als eine Naturdokumentation. Er ist ein dringender Appell zum Handeln und ein wichtiges Zeitdokument einer Art, die wir möglicherweise in wenigen Jahren verlieren werden. Artenschutz ist keine abstrakte Naturromantik – es ist eine Verantwortung, die uns alle betrifft.

Was kannst du tun?

Sprich mit lokalen Politikern bei dir vor Ort über das Thema. Sieh dir den Film “Die letzten Feldhamster” an und empfehle ihn weiter. Folge und teile die Beiträge von David auf Social Media. Unterstütze den Feldhamster und die Macher des Films! Von Herzen DANKE!

Die Webseite von David: https://www.davidcebulla.de/

Der Film auf YouTube: https://youtu.be/ajawWDkMIrw?si=qu4-AFS9U4B2lTat

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